Sicherlich hast du schon einmal vom Hacken von Computern, vom Hacken von Smartphones oder auch vom Hacken von Emails gehört. Aber hast du auch vom Hacken deines Körpers – dem so genannten „Biohacking“ – gehört? Das Konzept mag sich jetzt eventuell ein wenig futuristisch anhören, generell geht es aber um die Selbstverbesserung. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Methoden des Biohackens von Körper und Geist. Wir haben uns in diesem Beitrag daher die Frage gestellt: Was ist Biohacking?
Dabei haben wir unter anderem folgendes herausgefunden: Biohacking – auch bekannt als DIY-Biologie – ist ein weit gefasster Begriff, der eine große Bandbreite an Themen und Aktivitäten abdecken kann. Von der Durchführung wissenschaftlicher Experimente an Hefe oder anderen Organismen, über die Verfolgung des eigenen Schlafes und der Ernährung, bis hin zu „Veränderungen“ am eigenen Körper, durch oft umstrittene Maßnahmen.
Hierzu gehört auch die wohl bekannteste Gruppe von Biohackern. Solche die außerhalb traditioneller Laborräume und Institutionen an ihrem eigenen Körper experimentieren; in der Hoffnung, ihre physische und kognitive Leistung zu steigern. Sie bilden einen Zweig des Transhumanismus. Eine Bewegung, die davon ausgeht, dass der Mensch die Technologie nutzen kann und sollte, um sich weiterzuentwickeln.
Um die Frage „Was ist Biohacking?“ zu beantworten, werden wir aber nicht nur auf diese radikale Variante des Biohackings eingehen, sondern auch leichtere und im Trend liegende Bio Hacks betrachten.
Was ist Biohacking?
Die genaue Definition des Biohackings gestaltet sich eher schwierig, da es wie bereits angemerkt eine große Bandbreite an Tätigkeiten umfassen kann. Generell geht es beim Biohacking jedoch darum, das Gehirn und den eigenen Körper zu manipulieren, um die Leistung zu optimieren. Vieler dieser Anwendungen befinden sich dabei außerhalb des Bereichs der traditionellen Medizin.
Einige Biohacker sprechen beim Biohacking von einer Optimierung oder Aufwertung des Geistes und des Körpers. Sie wollen durch verschiedene Maßnahmen eine gewisse Kontrolle über die eigene Biologie erhalten. Zu den experimentellen Ansätzen, diesen Zustand zu erreichen, gehören unter anderem die Injektion von Stammzellen (z.B. in Gelenke), unterschiedlichste Nahrungsergänzungsmittel oder auch der Einsatz von Infrarotlicht. Aber auch Techniken, die Menschen schon seit Jahrhunderten praktizieren, können einen Teil des Biohackings darstellen. Hierzu gehören zum Beispiel die Meditation oder auch intermittierendes Fasten.
Des Weiteren gibt es einige radikalere Ansätze des Biohackings. Zu diesen gehören die Kryotherapie (den eigenen Körper absichtlich herunterzukühlen), das Neurofeedback (sich selbst zu trainieren, um die Gehirnwellen zu regulieren), die Nah-Infrarot Sauna (diese soll dabei helfen dem Stress elektromagnetischer Übertragungen zu entkommen) oder auch der virtuelle Float Tank (der durch Sinnesentzug einen meditativen Zustand herbeiführen soll).
Eine Untergruppe der Biohacker – die so genannten Grinder – gehen sogar so weit, dass sie Geräte wie Computerchips in ihren Körper implantieren. Damit können sie dann zum Beispiel Türen ohne Schlüssel öffnen.
Biohacking – warum machen Leute das?
Wenn wir es herunterbrechen läuft Biohacking auf etwas hinaus, auf das wir uns alle beziehen können: den Wunsch sich besser zu fühlen und zu erkennen, wie weit wir den menschlichen Körper treiben können. Und dieser Wunsch ist unterschiedlich ausgeprägt. Einige Menschen wollen einfach nicht mehr so oft krank werden. Andere wollen so klug und stark werden, wie sie nur können. Eine noch ehrgeizigere Gruppe hat sogar den Wunsch, die eigene Lebensspanne radikal zu verlängern.
Der jeweilige Wunsch bestimmt somit natürlich auch die angewendeten Ansätze. Während Wunsch 1 noch traditionelle Ansätze enthalten kann, werden Wunsch 2 und besonders 3 natürlich immer experimenteller angestrebt.
Einige Beispiele leichterer Formen von Biohacking
Schlaf
Es hört sich zwar simpel an, doch Schlaf kann dein Leben verlängern und dich gesund halten. Auch wenn der Schlaf keine Anstrengung erfordert und auch nichts kostet, neigen einige Menschen dazu, nicht genug zu schlafen; einige prahlen sogar damit.
Dabei kann der Schlaf auch als ein tiefer meditativer Zustand beschrieben werden, in welchem du dein Unterbewusstsein erforschen kannst. Zudem entfernst du während deines Schlafes Stoffwechsel Nebenprodukte aus deinem Körper. Somit gehört der Schlaf auch zum Biohacking.
Der Schlüssel für einen guten Schlaf besteht darin, die letzte Stunde des Tages für nicht arbeitsbezogene Dinge zu verwenden. So kühlst du dein Gehirn sozusagen ab. Des Weiteren kann es hilfreich sein kein Telefon im Bett zu nutzen oder auch koffeinhaltige Nahrung und Getränke vor dem Schlafengehen zu vermeiden, da diese den Schlafzyklus durcheinander bringen können. Auch ein regelmäßiger Schlafplan und ein dunkles Zimmer, tragen zu diesem Biohack positiv bei.
Einstellung und Dankbarkeit
Wie du dein Leben siehst, hat einen bedeutenden Einfluss auf deine Stimmung, den Umgang mit anderen und den allgemeinen Grad der Erfüllung. So kommen wir zu einer weiteren Art des Biohackings. Hierbei wird das Gehirn immer wieder neu ausgerichtet, um das Positive in Situationen zu sehen.
Ein Dankbarkeitstagebuch, in welchem du jeden Tag drei bis fünf Dinge notierst, für die du Dankbar bist, kann dir dabei helfen, deinen Tag neu zu gestalten und sich auf das Positive zu konzentrieren. Aber auch Dankesschreiben oder eine nette Nachricht an Menschen, die dir geholfen haben, können den Grad deiner eigenen Erfüllung positiv beeinflussen.
Ernährung und Diäten
Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht können Menschen mit einer Vielzahl an Ernährungsplänen gesund leben und ihren Körper fit halten. Vor allem im Trend liegende Diäten – wie zum Beispiel die Keto Diät – werden heutzutage teils als Biohacking bezeichnet.
Aber nicht nur mit einem Ernährungsplan oder einem bestimmten Diätprogramm kannst du deinen Körper „hacken“. Auch soziales Essen ist ein wichtiges Stichwort. Nimm dir die Zeit, um zu kochen und zu essen. Versuche dabei zudem in Gesellschaft von Familie, Freunden oder Arbeitskollegen zu essen.
Regionale Lebensmittel und ein gewisses Umweltbewusstsein, zielen dabei zusätzlich auf den Aspekt Genuss und Dankbarkeit ab. Arbeite diese Achtsamkeit, Intentionalität und Dankbarkeit über das Essen in dein tägliches Leben ein, um das Food Biohacking vollkommen auszuschöpfen.
Biohacking – Fazit
Der Begriff Biohacking ist letztendlich besonders in den Bereichen Gesundheit, Fitness und Ernährung aufzufinden. Hierbei gibt es einige leichtere Ansätze, die du einfach in deinen Alltag integrieren kannst, um deinen eigenen Körper positiv zu beeinflussen. Inwiefern man die hier genannten Ansätze jedoch als „Hacks“ bezeichnen kann, ist unserer Meinung nach fraglich. Natürlich geben sie einem eine gewisse Kontrolle über den eigenen Körper. Oft sind es jedoch aber grundlegende Maßnahmen, die nicht gerade eine Neuheit darstellen.
Natürlich gibt es auch radikalere Ansätze des Biohackings, die vielleicht eher mit dem Begriff „Hacking“ in Verbindung gebracht werden können. Aufgrund ihres experimentellen Charakters und den meist fehlenden wissenschaftlichen Belegen, ist in diesem Bereich jedoch Vorsicht geboten.
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